2000
Als ich Teak im Tierheim
bekam, überreichte mir man zum Hund gleich einen dicken Stapel
Papier - jede Menge Untersuchungsergebnisse. Blutanalysen, Kotuntersuchungen
usw... Alles ohne Befund, doch der Blick auf den Hund zeigte: Gesund
sieht anders aus.
Im neuen Heim angekommen, entwickelte
sie sich aber zusehends positiv. Das Fell wuchs, ihr Untergewicht schwand
und sie fasste vertrauen.
2002
Aus unerfindlichen
Gründen entwickelte Teak im November 2002 eine Erkrankung auf der
Nase. Ich vermute, dass der Körper - nachdem Collie Nose ausgeschlossen
werden konnte - überschüssige Gifte aus dem Körper entfernen
musste. Ich
reduzierte bei der Fütterung die Gabe von Leber und die Nase heilte
wieder ab. So sah das aus:
2003
Teak leidet seit Ende
2003 unter Epilepsie. Ich habe sie trotz anraten der Tierärzte
nicht auf die klassischen anfallsunterdrückenden Medikamente eingestellt,
sondern mich für eine homöopathische Behandlung entschieden.
Anfangs kamen die Anfälle im Abstand von ca. zwei Wochen, dann
von einem halben Jahr, dann von einem Jahr... Die homöopathischen
Medikamente wurden ausgeschlichen. Teak bedarf eines guten Managments.
Man muss genau das Mittelmaß halten von Beschäftigung und
Ruhe. Auch Ausflüge kann man mit ihr nicht unbegrenzt unternehmen.
Alles gut dosiert.
2006
Im Sommer 2006 hat
Teak einen Tennisball-großen Abzsess am Hals. Nach einigen Wochen
Behandlung erfolgloser Behandlung ging er plötzlich auf, blutete
aus und verschwand so plötzlich wie er gekommen war.
2007
Seit dem Februar 2007
schien dank meiner Vorsicht und dem damit verbundenen Besuch bei einem
Spezialisten klar, dass sie unter einer Lumbosakralen Stenose bzw. dem
Cauda Equina-Kompressions-Syndrom leidet. Bisher hatte sie "lediglich"
gehumpelt und noch keine Ausfallserscheinungen, daher stand die Entscheidung
an, ob sie operiert werden würde oder nicht.
Zum Glück habe
ich zum endgültigen Abklären ein MRT machen lassen. An der
Wirbelsäule ist alles dort, wo es hingehört und voll funktionsfähig.
Sie hat allerdings Osteophyten an der Wirbelsäule. Dies führte
zur Reizung und Entzündung der Nerven, die die Hinterbeine versorgen,
welche durch Behandlung nun wieder abgeklungen ist. Teak lief nun wieder
wie vorher und musste nun langfristig behandelt werden.
Mit Teak lernt man
alle erdenklichen Hundekrankheiten kennen *soifz*: Die Episode im Sommer
2007 heißt Hot Spot. Teak entwickelte sehr schnell eine handtellergroße
Stelle am Hinterbein, die schmerzte, juckte und sehr nässte. Hinzu
kam dann noch plötzlich hohes Fieber... Schnelles handeln war gefragt
und es schlug an. Ich musste allerdings aufgrund dieser Erkrankung eine
"unprofessionelle" Kurzhaarfrisur mit der Schafschermaschine
machen.
2008
Die Epilepsie ist
wieder da. Am 31. Januar 2008 war der erste Anfall und am 19. Februar
folgte ein weiterer. Es waren keine großen Anfällen, aber
damit ist die Epilepsie wieder akutell.
Meine "Halbjahrestheorie"
scheint sich zu bewahrheiten, denn auffällig ist mittlerweile,
dass ihre Erkrankungen immer um den Februar und den August herum kommen:
Teak hatte am 22. August 2008 einen epileptischen Anfall. Außergewöhnlich
war allerdings, dass dieser bei der Arbeit an den Schafen und nicht
wie sonst aus der Ruhe kam.
2010
Update Dezember 2010:
Teak geht es, nachdem ich sie im Sommer 2010 versehentlich bei einem
langen Umtrieb total überarbeitet hatte und sich davon ersteinmal
mehrere Wochen erholen musste, erstaunlich gut. Epileptische Anfälle
gab es keine mehr und den Rücken haben wir auch ganz gut über
Teufelskralle, Grünlippmuschelextrakt und Euqitop Myoplast im Griff.
Die Arthrose im rechten Vorderbein zeigt sich nun nach dem Liegen deutlicher.
2011
Die Knochen machen
langsam nicht mehr mit. Die Arthrose im rechten Vorderbein ist zunehmend
das Sorgenkind - neben den bereits genannten Mitteln müssen wir
zunehmend häufiger auf Schmerzmittel zurückgreifen.
2012
Halbzeit 2012 - Juni: Teak geht
es besser als im Vorjahr! Sie bekommt keine Schmerzmittel und läuft
freier als zuvor. Ich vermute, dass die Wirbelsäule nun durch die
Arthrose verknöchert ist und es ihr daher weniger Schmerzen bereitet.
Ende 2012: Es geht ihr körperlich noch immer prima. Regelmäßig
läuft sie mit Begeisterung am Fahrrad und ist immer und überall
dabei. Lediglich die Taubheit schlägt immer mehr zu, was es notwendig
macht, dass man im Alltag nicht mehr zuviel träumen darf, wenn
sie freilaufend unterwegs ist.
2013
Es ist bereits September. Teak
dürfte nun mindestens 13 Jahr alt sein und es geht ihr prima. Sie
benötigt selten Schmerzmittel. Nach wie vor fahren wir regelmäßig
Fahrrad - seniorengerechtes Tempo mit seniorengerechten Strecken. Sie
ist fast komplett taub und wird etwas "schrullig", mit manchmal
sehr kuriosen Ideen, die sie aufgrund ihrer Taubheit auch konsequent
durchsetzt...
Einmal die Woche ist sie beim Mantrailing dabei. Sie arbeitet immer
noch toll.
2014
Die Hälfte des Jahres ist
schon vorbei. Teak geht es noch immer bestens. Ich werde langsam wehmütig,
denn sie ist nun eine richtig Oma und ich höre die Uhr ticken,
daher genieße ich jeden Tag mit ihr.
2015
Es ist Frühling. Unglaublich
- mein altes Mädchen ist noch immer bei mir. Ich bin so froh. Natürlich
schläft sie viel, mag es gern gemütlich. Doch nach wie vor
fahren wir mindestens drei Mal die Woche Rad und sie ist mit Begeisterung
beim Mantrailing jeden Freitag dabei. Überhaupt möchte sie
immer noch gerne mit - egal wo es hingeht.
September im Jahr 2015. Teak ist
nun mindestens 15,5 Jahre alt, vielleicht noch ein paar Monate mehr.
Die Blutwerte verraten, dass die Nieren und die Leber langsam schlapp
machen. Doch sie lässt sich kaum etwas anmerken und steht jeden
Morgen als erste erwartungsfroh vor dem Bett. Nach wie vor läuft
sie regelmäßig beim Joggen mit, geht große Runden mit
Spazieren und macht einmal die Woche Hobby-Mantrailing.
Bild:
Fotografie Hannah Junk
2016
Es ist bereits Mai. Teak ist nun
eine sichtbar demente, uralte Omi. Die Runden sind langsam geworden,
aber sie läuft nach wie vor auch ein bis zwei Stunden mit. Wir
müssen halt immer mal auf sie warten. Das Highlight der Woche ist
nach wie vor das Mantrailing. Obwohl sie Zuhause oft den Weg aus dem
altbekannten Garten nicht findet, hat sie mit der Spurensuche gar kein
Problem.
Im August ging Teak über die Regenbogenbrücke.
Es ist mir gelungen, dass sie bis zu ihrem letzten Tag selbst auf die
Beine kam und am Leben teilnahm. Sie suchte ihre letzte Mantrailing-Spur
eine Woche vor ihrem Tod, am Abend zuvor gingen wir noch eine schöne
Runde mit allen Hunden in der Dämmerung spazieren, sie fraß
ihr Abendessen voller Begeisterung, ohne dass es Anzeichen gab auf das,
was am nächsten Tag kommen würde. Am nächsten Morgen
konnte sie nicht mehr aufstehen.
Sie hat viel in meinem Leben bewegt und
verändert. Die Spuren sind überall und werden vor allem im
meinem Herzen für immer bleiben.
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